2018: Holen und Bringen

Most × Werkleitz Closing

Das saftige Partyformat steht für open-minded elektronische Musik für Herz, Kopf und Gliedmaßen. Zum Abschluss des Werkleitz Festivals serviert Most frisch gekelterten House & Techno. In einem DJ Battle wetteifern je zwei DJs darum, wer die Körper der Nachtschwärmer am besten in rhythmische und exzessive Bewegung versetzen kann.

Mila Stern

Mila Stern spielt Musik wie eine Wühlmaus mit wippendem Rave-Stäbchen. Behutsam aber bestimmt schiebt sie uns nach vorne. Kleine Hinterntritte zum Glück, bis wir auf den Zehenspitzen tanzen. Bis wir „Whaaat!?“ schreien möchten. Musikalisch sozialisiert in Jugendzentren und besetzten Häusern, gereift in Tel Aviv und angekommen in den schönsten Clubs des Landes, besorgt Mila es sich gern bei ungefähr 122,4 bpm; mal mit kurzen, mal mit langen Übergängen, am liebsten ein bisschen ausgeschlafen. Aber selbst desolat kann sie souverän überraschen.

mobilegirl (DISK)

mobilegirl ist gebürtige Münchnerin. Sie lebt und arbeitet als Produzentin und DJ in Berlin. Bekannt ist sie für ihren Eklektizismus in der Musik und darüber hinaus. Dabei schöpft sie ihre Inspirationen u. a. aus ihrem Medieninformatik-Studium und gelegentlichen Jobs im Designbereich. Als DJ liegt ihr Fokus auf tanzbaren Rhythmen, wobei es ihr gelingt, unterschiedliche Genres zu mischen. Ihre DJ-Sets werden deshalb oft als „Collagen“ bezeichnet. 2016 war sie die Künstlerin mit den meisten Boiler-Room-Auftritten, zuletzt im November beim Boiler Room Weekender in Lake Harmony, Pennsylvania.

Byetone (raster)

Olaf Benders künstlerisches Schaffen begann mit dem zufälligen Fund einer 16mm-Filmausrüstung während der Schulzeit. Er fing an, sowohl mit dem Medium Film als auch mit dem Rohmaterial Film zu experimentieren. Dessen technische Einschränkungen erforderten besondere Methoden: Um geometrische Formen zu erzeugen, kratzte er direkt auf das Filmmaterial – das Ergebnis waren archaische Bewegungsmuster. Infolge dieser Experimente kam er in Kontakt mit der ostdeutschen Untergrundband AG Geige und wurde 1988 deren ständiges Mitglied. Durch seine Arbeit mit der Band kam er schließlich zur Musik.

Electric Indigo

Electric Indigo, DJ, Komponistin, Musikerin, spielte in 39 Ländern Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas. Ihr Name steht für die intelligente, eigenständige Interpretation von Techno und elektronischer Musik. Ihre herausragenden DJ-Sets sind von klarer Vision, großer Vielfalt und Tiefe gekennzeichnet, die aus einem profunden Verständnis der Musik und der DJ-Kunst resultieren.

Andreas Spechtl

Andreas Spechtls (Frontmann der Band Ja, Panik) neues Album Thinking About Tomorrow, And How To Build It ist ein unglaubliches Werk. Es ist persönlich — der Auteur Andreas Spechtl erlaubt tiefe Einblicke in die Seele seines Ichs, das bekanntlich nach Arthur „Je est un autre“ Rimbaud das Ich eines anderen ist. Es ist geschichtsbewusst — der Musiker Andreas Spechtl knüpft emotional zitierend an die kosmische Musik von Can und die Klangskulpturen von Conrad Schnitzler an.

Sprung der Dinge

Inspiriert von Fischli und Weiss (Lauf der Dinge, 1987), stellt die Arbeit die Behauptung eines digitalen Verkettungszusammenhangs auf. Implizit stellt die Arbeit die Frage danach, ob technologische Entwicklungen immer bereits auch die Erfindung ihrer nicht-intendierten Verwendungen sind und welches Potenzial darin vermutet werden kann. Ausgangsmaterial der Arbeit bildet Found Footage, das Momente des Eindringens in scheinbar geschlossene digitale Systeme visualisiert, und baut daraus eine eigene experimentelle Zirkulation.

Lettres du Voyant

Die Doku-Fiction entwickelt aus einer Sequenz von Orten in Ghana, die alle mit zeitgenössischen und historischen Produktions- und Ausbeutungsverhältnissen in Verbindung stehen, ein Narrativ um die Frage, ob die globale Zirkulation auf unerwartete Weise gegen sich selbst gerichtet werden kann. Dabei beschreibt und mystifiziert Henderson eine neue Art der „Rohstoffgewinnung“, bei welcher Arbeiter veraltete digitale Hardware aus dem Westen zerlegen, um das darin verbaute Metall zu recyceln.

Europium

Der Essayfilm Europium stellt auf verschiedenen Bildebenen Verbindungen zwischen der kolonialen Vergangenheit Papua-Neuguineas und dem geplanten Abbau von Rohstoffen in der Bismarcksee her. Das nach dem europäischen Kontinent benannte Material wird aus dem Meeresboden gewonnen, um brillante Farbbilder auf Smartphone-Displays und anderen Flachbildschirmen zu gewährleisten, und natürlich wegen seiner fluoreszierenden Eigenschaft, die als Garantie für die Echtheit von Euro-Banknoten verwendet wird.

Seiten