2018: Holen und Bringen

Hemmschuh und Sonde

1.435 mm haben sich bei DB Cargo nicht geändert. Es ist die Spurweite der Schienen. Und sonst? Schienengüterverkehrsnetze gibt es in Europa bereits, lange bevor Begriff und Konzepte der Logistik ihren kometenhaften Aufstieg begannen. Was hat sich durch LKW-Verkehr, Container, multimodale Transporte und Digitalisierung seither verändert? Wie organisiert DB Cargo heute den Schienengüterverkehr in Deutschland und im restlichen Europa? Und mit welchen Entwicklungen in Technik und Personal rechnet man in der Zukunft?

Moving Parts

In der Stadt der Zukunft ist man immer schon dort, wo man sein möchte. Aktuelle  Konzeptstudien großer Auto- und Designfirmen verallgemeinern Autos zu mobilen Räumen für transportunabhängige Zwecke wie Fitness, Wohnen oder Arbeit. Individueller Transport wandelt sich um zur Organisation des passenden Raums zur rechten Zeit am rechten Ort und wird somit zu einer logistischen Aufgabe. Dafür müssen Mobilitätsbedürfnisse erfasst und antizipiert werden, um die zukünftige Nachfrage möglichst lückenlos zu bedienen.

Wolken, Türen, Inseln: von den Transaktionen im Herzen der Logistik

Ohne Computer keine moderne Logistik. Was in diesen Computern und Computernetzwerken vorgeht, damit ein Ding oder ein Container von A nach B gelangt, seinen richtigen Ort findet und seine Empfänger autorisiert werden können, wird als Transaktion bezeichnet. Hinter diesem so trockenen wie allgegenwärtigen Begriff verbergen sich illustrative Geschichten, die u.a. auf fiktive griechische Inseln der Antike, in die Clouds von Amazon und Microsoft sowie in die bunte Wunderwelt von Pixarfilmen führen.

Be Wise – Palletize!

Am Palettenstapel spricht Monika Dommann über die Paletten: Sie wurden von der amerikanischen Navy im Zweiten Weltkrieg nach Europa gebracht. Dort adaptierten die Eisenbahngesellschaften sie zu einem Standard, welcher im Kalten Krieg die Grenzen des Eisernen Vorhangs zu durchqueren und einen europäischen Kooperationsraum zwischen den Blöcken zu etablieren vermochte. Sie fallen kaum auf, wenn sie sich vor Supermärkten, auf Rampen, an Bahnhöfen oder bei Aufzügen stapeln.

Die Netzwerke der Logistik

Logistik spielt sich in Netzwerken ab. Einige davon sind physisch, wie Straßen- und Kommunikationsnetze oder Flugverbindungen von Airlines. Hinzu kommen  organisatorische Netzwerke. Sie beschreiben Versorgungsketten, sogenannte Supply Chains, zwischen Lieferanten, Produzenten, Dienstleistern, dem Handel und Verbrauchern und drücken damit Geschäftsmodelle und Machtverhältnisse aus. Organisatorische Netzwerke unterliegen einer stetigen Entwicklung, die durch Technologie und ökonomisch-gesellschaftlichen Wandel getrieben wird.

Performances

Von Kraftwerks Autobahn über Holly Herndons Platform bis hin zu M.I.A.s Borders, immer wieder beschäftigen sich Musikerinnen und Musiker mit Phänomenen der Logistik, angefangen bei der Infrastruktur bis hin zur Migration. Doch die uns allgegenwärtigen Waren-, Informations- und Menschenströme sind viel mehr als bloß der Gegenstand musikalischer Auseinandersetzung.

Musikerinnen und Musiker sind daher der Inbegriff von Mobilität, nicht zuletzt durch ihre multilokalen Lebensweisen und freiwillige oder unfreiwillige Migration – leben doch viele an mehreren Orten zugleich und meist nicht mehr dort, wo sie geboren wurden. Sie sind dorthin gezogen, wo die Musikszene ihnen Möglichkeiten eröffnet, oder haben wie viele andere Menschen ihre Heimat aus sozialen, ökonomischen und politischen Gründen verlassen.

Phatcowlee

Rajan Shrestha ist ein in Kathmandu ansässiger interdisziplinärer Künstler, der hauptsächlich mit Musik arbeitet, Fotografie und Video folgen aber dichtauf. Er ist Bassist und Co-Produzent der Post-Alternative-Band Jindabaad aus Kathmandu, hat Musikethnologie im Fachbereich Musik an der Universität Kathmandu studiert und produziert unter dem Namen Phatcowlee. Außerdem ist er eine Hälfte von Anaasir, einem Gemeinschaftsprojekt mit dem pakistanischen Elektronikmusiker Alien Panda Jury.

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