Ausstellung

Sa 20.10. 19:00So 4.11. 22:00
Ausstellung
  • Foundland Collective, The New World, Episode One, Installationsansicht Werkleitz Festival 2018 Holen und Bringen
    © Foto Falk Wenzel
  • !Mediengruppe Bitnik, OSTL HINE ECSION (Postal Machine Decision Part 1), Installationsansicht Werkleitz Festival 2018 Holen und Bringen
    © Foto Falk Wenzel
  • Doug Fishbone, Artificial Intelligence, Installationsansicht Werkleitz Festival 2018 Holen und Bringen
    © Foto Falk Wenzel
  • Foundland Collective, The New World, Episode One, HD Video, 11:00 min, 2017
    © Foundland Collective
  • Hiwa K, The Bell Project, 2-Kanal-Video-Installation/2 channel video installation, SD & HD Video, 35:25 min und/and 25:29 min, 2007-2015
    © Courtesy Hiwa K, KOW, Berlin und/and Prometeogallery di Ida Pisani, Milan/Lucca
  • Lawrence Lek, Play Station, 2-Kanal-Video-Installation/2 channel video installation, HD Video, 2:40 min und/and 5:05 min, 2017
    © Courtesy Lawrence Lek und/and Sadie Coles HQ, London, beauftragt durch/co-commission by Art Night und/and Outset Young Patrons Circle, realisiert in Unterstützung durch/supported by Derwent London
  • Lidar-Scan einer Wasserzisterne aus dem 16. Jahrhundert in Valletta, Malta/lidar scan of the 16th century water cistern underneath Great Siege Square in Valletta, Malta
    © Courtesy Leanne Wijnsma, Scan: Plan3D Berlin
  • Sebastian Schmieg, How To Appear Offline Forever, Website, 2015
    © Courtesy: Sebastian Schmieg, beauftragt von/commissioned by Abandon Normal Devices
  • Mariechen Danz, Ore Oral Orientation, Ausstellungsansicht/exhibition view Viva Arte Viva, 57. Venedig Biennale / 57th Venice Biennale, 2017
    Viva Arte Viva © Courtesy: Mariechen Danz und/and Wentrup, Berlin, Foto / Photo: Roman März

Mit den zum Werkleitz Festival 2018 eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern !Mediengruppe Bitnik, Mariechen Danz, Doug Fishbone, Foundland Collective, Hiwa K, Lawrence Lek, Candice Lin, Sebastian Schmieg und Leanne Wijnsma sind in der Ausstellung Holen und Bringen neun künstlerische Positionen vertreten, die sich sowohl mit den Funktionsweisen von Logistik und der zugehörigen Dienstleistungsbranche auseinandersetzen als auch weiterführende Fragen stellen. Dabei geht es unter anderem um den Zugang zu grundsätzlicher Mobilität, um die unsichtbaren Strukturen unseres Alltags und die Auswirkungen dessen, dass einige wenige alles zu jeder Zeit haben können. Die inhaltliche und mediale Bandbreite der künstlerischen Betrachtungen greift das Spannungsverhältnis zwischen den analogen und digitalen Prozessen innerhalb der Logistik auf. Einerseits verweisen sie auf gesellschaftliche Veränderungen infolge der Automatisierung, der Nutzbarmachung von Daten und der digitalen Vernetztheit. Andererseits werden kulturhistorische Studien und deren Übertragungen auf unsere Jetztzeit verhandelt. Die Einbeziehung subjektiver Perspektiven lässt Raum für persönliche Geschichten innerhalb der abstrakten Logistikabläufe. Außerdem wird der menschliche Körper als Container von Wissen, Sprache, Abläufen und Waren in Augenschein genommen.

In sechs Interviews präsentieren Künstlerinnen und Künstler ihre für das Werkleitz Festival 2018 neu entstandenen Arbeiten, die bei der Drucklegung des Katalogs noch nicht abgeschlossen waren. Die Ausstellung wird maßgeblich ergänzt durch die Videoarbeiten und Installationen von Foundland Collective, Hiwa K und Lawrence Lek, die abermals an Kernpunkte der Auseinandersetzung mit dem Thema Logistik anknüpfen. Hiwa K verweist mit seiner Arbeit The Bell Project auf den für das 20. Jahrhundert prägenden Ursprung logistischer Prozesse aus dem Militärwesen. Durch die Verbindung von Nachschub und Religion wird die Logistik als eine Form der Ideologie hinterfragt, deren Schwingungen erst in der Distanz wahrnehmbar sind. Die Arbeit von Foundland Collective wiederum basiert auf archivarischen sowie privaten Erzählungen von Migration, Flucht und Vertreibung, wobei die Aufschlüsselung von Wegen und Netzen die Geschichte der Betroffenen fassbar macht. Lawrence Lek zeigt in seinen Videos futuristische Klischeevorstellungen von Logistik-Staaten wie China, die der Westen gerne für schlechte Arbeitsbedingungen hierzulande verantwortlich macht und zu digitalen Übermächten stilisiert.